Sehenswürdigkeiten in Wurzen
Die Wurzener Postmeilensäule aus dem Jahr 1724
Wie weit ist es von der Wenceslaigasse In der Altstadt von Wurzen bis zur Innenstadt von Dresden?
Heute würde man in den Atlas schauen, das Navigationssystem befragen oder einfach im Internet recherchieren. Dies ging vor Jahrhunderten noch nicht so einfach. Damals hat so manche Distanzsäule einen guten Dienst bei der Richtungsweisung erwiesen. So auch in Wurzen.
Am 1. November 1721 erteilte Kurfürst Friedrich August I. den Befehl, im gesamten Bereich von Kursachsen Postmeilensäulen zu errichten. In Wurzen wurden damals drei dieser Distanzsäulen erbaut. Die künstlerische Patenschaft hatte Landesbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann.
All diese drei Postmeilensäulen wurden dann gegen Ende des 19. Jahrhunderts entfernt und zerstört. Vorher stand je eine Säule am Jacobstor, eine am Eilenburger Tor und eine an der Wenceslaikirche.
Heute kann man wieder eine dieser Säulen im Bereich Wenceslaigasse / Crostigall bewundern. Dies ist nur möglich, weil man gegen Ende der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts bei Arbeiten im Schlosspark von Machern Teile einer solchen Postmeilensäule gefunden und daraufhin rekonstruiert hatte.
Sie ist ein wahrer Blickfang hier in der Innenstadt von Wurzen geworden. Hoffentlich findet man noch mehr. So eine sächsische Postmeilensäule ist nicht nur ein Schmuckstück sondern lässt auch die Erinnerung an eine Zeit ohne Navigationssystem wach bleiben.
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