Ringelnatzhaus
Crostigall 14,
D-04808 Wurzen,
Sehenswürdigkeiten in Wurzen
Das Ringelnatzhaus - Geburtsort des Dichters und Malers
Es war der 7. August des Jahres 1883, als der kleine Hans Gustav Bötticher in einem eher unscheinbaren Haus am Crostigall das Licht der Wurzener Welt erblickte. Sein Vater Georg Bötticher dürfte auf sein drittes Kind stolz gwesen sein. Die Geschwister Ottilie und Wolfgang waren wenige Jahre vor Hans Gustav geboren.
Der Vater wird natürlich noch nicht geahnt haben, dass sein jüngster Sohn viele seiner Talente geerbt hat. Georg Bötticher war immerhin ein angesehener humoristischer Schriftsteller, der seine Werke in einer typischen sächsischen Mundart schrieb, die seine Leser begeisterte. Er war aber ein ebenso guter Zeichner und Maler.
Und es sollte sich Jahre später zeigen, dass sich sein jüngster Sohn als ebenso begabter Dichter und Maler entpuppen sollte. Hans Gustav, der sich ab 1919 Joachim Ringelnatz nannte und später dann fast ausschließlich unter diesem Namen bekannt wurde, brauchte zwar einige Zeit, ehe die Talente sich wirklich entwickelten, aber heute gilt er als der bekannteste Sohn Wurzens.
Als Ringelnatzhaus wird das im Jahr 1678 im barocken Baustil errichtete Geburtshaus des Dichters allerdings erst ab seinem 100. Geburtstages benannt. Heute erinnert hauptsächlich die schöne Gedenktafel neben dem Eingang an Joachim Ringelnatz, dem berühmten Sohn von Wurzen. Die eigentlich interessante und umfassende Ausstellung von Werken und Zeugnissen seiner Zeit sind im Museum der Stadt Wurzen zu bewundern.